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Herr Johannes Schmelz Verwaltungsgemeinschaft Gemünden a. Main


 


 

Schonderfeld-Luftbild

(Foto: A. Spreng © 2009 Film-Photo-Ton Museum, 97737 Gemünden a. Main)

 

Schonderfeld  - Ein kurzer Streifzug durch die Geschichte -

 

Das kleine  Dörflein Schonderfeld am Unterlauf der fränkischen Saale am linken Ufer gelegen. Es wurde erstmals urkundlich erwähnt und genannt im Jahre 1311, damals schenkte eine Gräfin von Rieneck einen Teil Ihrer Nutzniessung Ihrer Untertanen von Schunderfeld an das Frauenkloster Schönau.

 

So ist anzunehmen, dass Schonderfeld über eine längere Epoche als  Bauernansiedlung entstanden ist.

Erwähnt sei hier im voraus, dass Schonderfeld damals noch Schunderfeld gesprochen und geschrieben wurde. In den Kirchenrechnungen von 1736  wurde Schunderfeld zum letzten Mal erwähnt. Da auch noch die gemeindliche  Unterlagen im Original vorliegen, ist das Jahr 1837 mit der amtlichen Umbenamung  erfolgt.

 

In der Mitte des 15ten Jahrhunderts beschenkte ein Fräulein von  Rieneck den ca. 50 ha Heubergwald, der sogenannte Obere Heuberg der auf der  Gemarkung Schonderfeld liegt, der Pfarrkirche von Wolfsmünster.

Zur Namensfindung des Dorfes sind 2 Theorien geläufig:

 

Einmal war hier eine Ansiedlung, es hatte sich ein Volksstamm in diesem Gebiet mit dem Namen Schunder niedergelassen.

 

Zum andern ist folgende Theorie geläufig:

 

in Gräfendorf fließt die Schondra in die Saale, diese wird heute auch noch  Schunder genannt und gegenüber der Mündung liegen und beginnen die Wiesen,  Felder und Wald, die zum Ort Schonderfeld gehören.

Auf diese Weise könnte der Name Schunderfeld bzw. Schonderfeld entstanden  sein, wobei auch beide Theorien denkbar sind.

 

Die Bauzeit der ersten Kirche vielleicht auch eine Kapelle lässt sich nicht  eindatieren. An dieser Stelle sei angemerkt, dass die Kirchenrechnungen im  Original  ab 1692 noch vorliegen. Die jetzige Kirche auf dem gleichen Ort wurde  im Jahre 1748 in vergrößerter Bauweise errichtet. Bei Außenrestaurierungen der  heutigen Kirche und des Dorfplatzes wurden einige Fundamente freigelegt, die diese Aussage bestätigen.

 

Aus alten Urkunden und aus Überlieferungen ist anzunehmen, dass die  Kirchengemeinde und politische Gemeinde in frühen Jahrhunderten eine Einheit  waren.  Beide haben für Ihre Bürger zusammen gearbeitet und sich somit  gegenseitig ergänzt. Gegenüber der Gemeinde bestanden schon sehr bald rechtliche  und ehrenamtliche Verpflichtungen, sowie auch Rechtsansprüche. Nach dem  Gemarkungsplan der Gemeinde von 1845 sind die Grundstücke in ihrer Größe  eingezeichnet.  Nicht wie üblich mit Plannummern, sondern der Besitzer mit  Hausnummer, z. B. Hausnummer 1 oder 7 oder 13.

 

Es ist anzunehmen, dass die Felder schon frühzeitig verteilt wurden, nur der  Wald wurde in Gemeinschaft bewirtschaftet. Er hatte die Größe von 365 ha, der  von den 16 Schonderfelder Bauern bewirtschaftet wurde und eine schwere  Arbeitsbelastung darstellte. Sie waren verpflichtet die ganzen anfallenden  Arbeiten, wie Holzschlagen, Pflegemaßnahmen, Aufforsten, Waldwege-Instandhaltung  kostenlos durchzuführen. Dafür erhielten Sie das anfallende Holz, außer dem  Eichen-Stammholz, kostenlos. Der Erlös des Eichenstammholz wurde der  Gemeindekasse zugeführt und stellte damals die Haupt- Einnahmequelle der politischen Gemeinde dar. Dieser Aufwand lohnte sich, denn der Wald konnte den  Schonderfeldern bis zur Eingemeindung 1978 erhalten bleiben.

 

So soll auch hier unseren Vorfahren für die mühevolle und schwere Arbeit  gedankt werden. Ich glaube man darf stolz behaupten der Wald war der  Wirtschaftsfaktor und das Rückgrat der Schonderfelder über viele Jahrzehnte oder  Jahrhunderte. Ein Beweis für diese Behauptung ist auch der, in den Jahren von 1800 bis 1870 wurden acht Bauernhäuser gebaut. Das Erdgeschoß aus weißen und roten  Sandstein und der Oberbau aus Eichenfachwerk, das den Bauern als Rechtbauholz  zustand. Es war damals schon eine große Leistung, dass 8 der 16 Bauern in so  einem kurzen Zeitraum neue, großzügig ausgefallene Häuser entstanden.

 

Die Gemeinde hatte in früheren Jahren ein Gastwirtschaftsrecht,  eine sogenannte Gastwirtschaftskonzession. Diese wurde an die einzelnen Bauern  verpachtet, so können auch heute noch 5 Bauern genannt werden, die von diesem  Recht Gebrauch gemacht haben und über einen bestimmten Zeitraum das Gastwirtschaftsrecht erhielten.

Ein einzelner Fall: Michael Lutz und seine Familie  baute sich für  diesen Zweck ein  Nebenhaus das die Inschrift trug: Gebaut nach Christi Geburt  1819. Es diente dem Zweck eine Gastwirtschaft im 1 Stock aufzunehmen, denn die  Schonderfelder  verstanden auch zu feiern. Mitten in der Ernte und zwar am Sonntag nach dem 10. August feierten sie die Laurentiuskirb. Da wurde natürlich  2 Tage mitten in der Getreideernte gefeiert.

 

 

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