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Herr Johannes Schmelz Verwaltungsgemeinschaft Gemünden a. Main


 


 

Weickersgrüben-Luftbild

(Foto: A. Spreng © 2009 Film-Photo-Ton Museum, 97737 Gemünden a. Main)

 

Weickersgrüben am Fuße des Sodenbergs

 

Der Ortsteil Weickersgrüben liegt am Fuße des 506 m hohen Sodenberges.

 

Die Geschichte Weickersgrübens beginnt nicht mit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1373, sondern vermutlich in vorchristlicher Zeit.  Alten Überlieferungen zufolge lebten im Saaletal bis um 100 vor Christus die Kelten.  Alte Flurnamen in der Gemarkung Weickersgrüben deuten auf ursprüngliche keltische Anlagen hin.

 

Nach der thüringschen Zeit ging Weickersgrüben zur Zeit Karl des Großen im Jahre 777 an das Kloster Fulda und Dorf und Gericht wurde dem Rieneck-Mainzischen Lehen zugeordnet. 1450 kam die Gemeinde zur Grafschaft Thüngen.  Im 16.  Jahrhundert fiel ein Teil des Ortes über das Juliusspital dem Bistum Würzburg zu.  Nachdem 1530 die Grafen von Thüngen zum Luthertum übertraten, gab es mit den zwei Konfessionen auch zwei Friedhöfe im Ort.

 

Der Turm der kath.  Kirche ist der Rest einer Befestigungsanlage aus dem 16. Jahrhundert und wurde auch als Gefängnisturm des Thüngenschen Judenschlosses (erbaut um 1560) genutzt. 1710 wurde die Kirche repariert, aus dieser Zeit stammt auch der Altar.  Der Kirchenanbau wurde wohl im 19. Jahrhundert errichtet.

 

Bis zum Bau der evangelischen Kirche im Jahre 1962 wurde die kath.  Kirche von beiden Konfessionen genutzt.

Seinen dörflichen Charakter mit alten Bauernhäusern und Scheunen konnte Weickersgrüben auch deshalb bewahren, weil die 1866 durchziehenden Truppen der Preußen und 1945 die der amerikanischen Streitkräfte den Ort verschont ließen.

 

Eng verbunden mit der Geschichte Weickersgrübens sind Sodenberg und Roßmühle. Von der im Jahre 1335 erbauten Sodenburg (auch Burg Kilianstein genannt) blieb von der Ruine nach jahrelangem Basaltabbau nichts mehr übrig.  Ein riesiger Krater mit herrlicher Aussicht ist nun ein beliebtes Ausflugsziel im Naturschutzgebiet Sodenberg.

Die Roßmühle stand ursprünglich auf der rechten Flussseite und war im Besitz von Julius Echter. Nach dem Verkauf an Neidhard IV von Thüngen, wurde die Mühle in den Jahren 1596-1607 abgetragen und auf der gegenüberliegenden Flussseite, Stein für Stein wieder aufgebaut. Die Mühle ist heute ein denkmalgeschütztes Hotelgebäude. Die Roßmühle ist autark und versorgt sich komplett selbst mit eigener Stromerzeugung, Wasserversorgung und einer biologischen Kläranlage. Im Freizeitzentrum Roßmühle betreiben die Familien Volkert ferner einen Campingplatz, Blockhäuser, eine Gaststätte und einen Wohnwagen-/Wohnmobilvertrieb mit dazugehöriger Werkstatt.

 

Die knapp 180 Einwohner von Weickersgrüben haben sich in den beiden Vereinen der Freiwilligen Feuerwehr und des Verschönerungsvereins organisiert. Die Vereine kümmern sich um die Pflege der Grünanlagen, des Sport- und des Spielplatzes.  Das jährliche Sommernachtsfest am letzten Juliwochenende, Ausflüge, Maiwanderung und einige Straßenfeste bilden die Höhepunkte des Vereins- und Dorflebens.

 

Die Turnfrauen und der Frauensingkreis runden das Freizeitangebot für die Weickersgrübener ab. Wer Geschmack an Weickersgrüben und seiner reizvollen Umgebung gefunden hat, kann sich den Traum vom Landleben leicht verwirklichen.  Im Baugebiet an der Blumenstraße sind noch günstige Bauplätze mit einem herrlichen Blick ins Saaletal frei.

 

In den letzten Jahren hat die Gemeinde Gräfendorf in Weickergrüben über 2 Mio. DM in die Bereiche Wasserversorgung, Abwasserkanäle, Straßenbau und Dorfverschönerung investiert.